Vom Paradiesbaum zum Christbaum
Im 16. Jahrhundert wurden zum Gedenktag von Adam und Eva sogenannte Paradiesspiele aufgeführt. Rund um den 24. Dezember wurde mit Bäumen und roten Äpfeln die Szenen des Sündenfalls nachgespielt. So ist der Paradiesbaum dieses mittelalterlichen Schauspiels ein Teil der Geschichte des Christbaums. Später wurden mancherorts die Äpfel des Christbaums für mehr Glanz in Silber- und Goldfolie eingewickelt. Im 19. Jahrhundert soll einer Erzählung nach ein Glasbläser aus Thüringen nicht genug Geld gehabt haben, um seinen Baum zu schmücken. Deshalb blies er die ersten Christbaumkugeln aus Glas. So lassen sich mit ein wenig Fantasie auch heute noch in den rot glänzenden Christbaumkugeln die Äpfel des Paradiesbaumes erkennen.
Im Kleinen Großes entdecken
Mit der Krippe unter dem Baum steht nun nicht mehr der Rauswurf aus dem Paradies im Mittelpunkt, sondern Gottes Nähe im neugeborenen Kind. Aus dem Kleinen wächst etwas Großes: Menschen erleben, wie sich Jesus ihnen zuwendet, hilft und heilt. Durch ihn wird Gottes Nähe spürbar und Liebe zieht in die Herzen ein. Auch daran erinnern wir uns an Weihnachten. Ob Christbaumkugel oder Apfel: Wir denken daran, wie aus dem Kleinen etwas Großes werden kann. Und in der Schule begleiten wir junge Menschen, in deren Tun die Zukunft unserer Welt liegt. Der Religionsunterricht mag mit der Botschaft von Gottes Liebe und dem Kind in der Krippe seinen Teil dazu beitragen.
Im Namen aller Verantwortlichen für den Evangelischen Religionsunterricht im Kirchenkreis Bayreuth sage ich herzlich Danke für alles Engagement für den Religionsunterricht und die Zusammenarbeit im vergangenen Jahr.
Ein gesegnetes Weihnachtsfest und erholsame Feiertage,
Michael Thiedmann
Direktor des Schulreferats im Kirchenkreis Bayreuth
Bild 'Weihnachtsapfel' mit freundlicher Genehmigung durch edition ahoi / Andreas Kasparek zur Nutzung durch schulreferat-bt.de.
